Was so los ist in Komenda
Während euch in Deutschland gerade die ersten Schneeflocken auf der Nase landen und ihr Plätzchen und Tee genießt, läuft hier in Ghana alles anders. Statt Schneeflocken spüren wir die unermüdlich heißer werdenden Sonnenstrahlen auf der Haut und essen erfrischende Wassermelonen zur Abkühlung. Auch den Duft nach Lebkuchen und Glühwein sucht man auf den Straßen Ghanas vergeblich, statt Weihnachtsmärkten füllen Wahlveranstaltungen für die am 7. Dezember stattfindenden „elections” die Plätze. Mit Begeisterung unterstützen die Ghanaer ihre Partei, aus Trucks und Trotros ertönt Musik und Wahlwerbung. Menschenmassen wälzen durch die Städte, man tanzt und singt, jeder im T-Shirt seiner Partei.
Und während auf den Straßen die Party in vollem Gange ist, befindet sich auch die Stimmung im Volu-Haus auf dem Höhepunkt. Das erste Drittel des Schuljahres ist vorbei und somit stehen für die Schüler und uns ein paar Wochen Ferien an. So gönnen wir uns einige Tage lang eine wohlverdiente Verschnaufpause, verbringen den Tag gemütlich mit Fante lernen oder auch mal am Strand zum Kokosnusspalmen klettern.
Doch schon bald ruft uns wieder die To-Do-List, Artikel müssen korrigiert, eine Exkursion geplant und die Workshops vorbereitet werden. Der ghanaische Alltag geht weiter wie zuvor. Nur manchmal, wenn man genau aufpasst, bemerkt man die Adventsdeko, die im Supermarkt in Cape Coast verkauft wird und hört „We wish you a Merry Christmas“ aus dem Radio im Trotro. Dann kommt man doch ein ganz kleines bisschen in Weihnachtsstimmung und fragt sich, ob denn nicht ein Adventskalender in die Küche passen würde und eine kleine Weihnachtspalme auf die Veranda. So ganz anders ist das hier alles also doch nicht – nur ein wenig ghanaischer.
Ein bisschen Weihnachten zwischen Ananas und Wassermelone