Was im Workshop passiert

Momentan findet der Workshop aufgrund der Ferien bis zum 08. Mai nicht statt. Trotzdem ist und wird viel passieren, was ich gerne mit euch teilen möchte. Im letzten Term, dem zweiten Term, habe ich sehr viele Szenenübungen mit den Teilnehmern in Ayensudo und Atabadzi gemacht. Das bedeutete zum einen, dass sie allein entscheiden mussten, wovon die Szene handeln sollte und zum anderen, dass sie auch sich gegenseitig am Filmset arrangieren mussten. Das ging von „Lehrer kommt in die Klasse und lehrt die Schüler darin, wie zu Lil Wayne getanzt wird“ zu „Eltern sind wütend auf ihre ungehorsamen Kinder, die Drogen genommen haben“. Wir hatten auch Szenen wie „Jungs und Mädchen flirten“, „Fußball spielen“ etc. Die Herangehensweise variierte jedoch von Zeit zu Zeit. Einmal ließ ich sie Wörter sich ausdenken, mit denen wir dann einen Dialog schrieben. Meistens haben sie allerdings improvisiert, was sie sagen. EIn anderes mal gab ich den Atabadyi Schülern die Aufgabe, eine Szene mit einer Kamera, mit nur 20% Batterie, zu filmen was darin resultierte, dass sie die ganze Szene planten und mehrere male übten, bevor sie jeden Shot nacheinander filmten. Diese Übung funktioniere in Atabadyi überraschend gut.

Doch das Beste kommt noch. Wir haben Scripte für Kurzfilme geschrieben, jeweils eins in jedem Workshop. Deren Anspruch an die Schüler ist recht hoch und die Zeit rennt uns weg. Des weiteren bin ich sehr besorgt, ob wir überhaupt einen der beiden Filme fertig bekommen, da sie sehr viel Arbeit erfordern und wir eigentlich nicht genügend Zeit haben und die Schüler auch noch nicht bereit sind, einen solchen Film zu filmen. Nichtsdestotrotz werden wir es versuchen. Die Hürden (für die Schüler) sind vor allem das Fokussieren, während wir filmen und nicht dabei quatschen, die Kamera richtig zu bedienen, was dann auch am verheerendsten sein würde, wenn das nicht richtig gemacht wird, denn dann wird der ganze Shot unbrauchbar. Zum Beispiel, wir werden ein Trotro + Fahrer + Mate (der Mate ist derjenige, der im Trotro immer das Geld einsammelt) für eine Szene aus dem Script mieten. Wenn nun allein der Fokus nicht richtig eingestellt ist, wird das ganze die doppelte Zeit brauchen, dabei wird es dunkler und dunkler (die Szene spielt am Abend), wir werden dem Fahrer mehr zahlen müssen und vermutlich auch die ganze Szene an einem anderen Tag erneut filmen müssen. Das sind die Gründe, warum der nächste Term recht riskant ist, da wir sehr hohe Ziele haben, doch es ist wirklich schwer zu sagen, ob wir sie nur annähernd erreichen werden.

Trotz alledem haben die Schüler Spaß mit den Übungsszenen und der Arbeit an unserem letzten Film. Wir hoffen auf das Beste.