Erste Schritte
Nach einem Monat und den ersten Schritten in meiner nun angehenden Lehrertätigkeit im Film-Workshop, ist es an der Zeit, neben einem privaten Blog, auch für Aim die bisherige Zeit Revue passieren zu lassen. Nach einer offenbar sehr anstrengenden Vorbereitung und Durchführung der Eröffnung des Aim-Training-Center, bei der ich aufgrund einer verspäteten Anreise leider nicht zugegen seien konnte, scheinen die Aktivitäten der Organisation auf ein Mindestmaß zurückgefahren. Ein tieferes Luftholen ist wohl erforderlich um uns angemessen auf unsere Arbeit vorzubereiten und die Planung zusammen mit den Schulen anzugehen, an denen wir nun unterrichten. Genug Zeit also das Leben hier zu entdecken: Mein erstes langes Wochenende in Komenda, welches das Ende der ghanaischen Schulferien einläutet, wird begleitet vom alljährlichen Komenda-Festival. Menschen ziehen das ganze Wochenende verkleidet und musizierend durch die Straßen und lassen das Fest schließlich des Montags in einer riesigen Beachparty ausklingen. Sportliche Aktivitäten, wie Fussball und Volleyball, und ausgelassenes Tanzen vor riesigen Boxen, begeistert die Menschen dabei gleichermaßen.
Nach der bereits erwähnten längeren Anlaufzeit, folgt anderthalb Wochen später schließlich das Vorbereitungsseminar, bei dem wir noch einmal über Dos und don´ts hier in Ghana aufgeklärt und auf unsere Lehrtätigkeit vorbereitet werden. Höhepunkt ist dabei Konzeption und Durchführung einer eigens erdachten Schulstunde, die sich aus Ermangelung von Zeit für jeden über zehn Minuten erstreckt. Mit viel Spaß, aber auch dem nötigen Ernst gehen wir Freiwilligen die Aufgabe an und beeindrucken unsere Mentoren mit tollen Ideen.
Und so stehen wir – mein Movie-Workshop Partner Maxim und ich – eines Mittwoch nachmittags vor fast 30 Schülern, um ihnen das Filmen und unseren Workshop schmackhaft zu machen. Angesichts der sehr unruhigen Klasse rinnt mir der Schweiß in Bächen den Rücken runter. Trotzdem schaffen wir es, das Interesse der Schüler zu wecken und unsere Stunde ohne größere Probleme zu Ende zu bringen. Viel Zeit zum Rekapitulieren bleibt nicht: die kommenden beiden Tage verbringen wir an einer weiteren Schule, wo wir die Unterrichtseinheiten mit Einführung und Sicherheitsaspekten bei der Nutzung des technischen Equipments füllen. Die Stunden helfen auch uns und sind von einer wachsenden Standfestigkeit in der Ausübung unserer Lehrtätigkeit geprägt.
Bereits in der darauffolgenden Woche ist es an der Zeit, nach einer theoretischen Einführung in verschiedene Kamereinstellungen, mit den Schülern nach draußen zu gehen und die ersten Bewegtbilder zu produzieren. Die Begeisterung der Kinder lässt mich mit Freude in die Zukunft blicken.