Die ersten Workshops

Die ersten Workshops

Die Zeit in Ghana vergeht wie im Flug und obwohl ich es kaum glauben kann, sind nun schon fast zwei Monate voll neuer Erlebnisse und Begegnungen vorbei. Langsam fühle ich mich hier zu Hause. Sowohl der Alltag als auch die Workshops werden zur Routine – und das ist auch gut so, denn der Start unserer „lessons“ lief eher etwas holprig.

Obwohl wir uns mit viel Freude an die Vorbereitung der ersten Stunden gemacht haben, lief vieles nicht so wie eigentlich geplant. Wir hatten den Eindruck, dass manche Schüler entweder wenig Motivation hatten oder sehr schüchtern waren, da sie kaum auf unsere Fragen antworteten und als Wünsche für den Workshop nur „excursions“ und „fun games“ nannten.

Vor allem anfangs war da außerdem erst mal die Sprachbarriere, die wir irgendwie überwinden mussten. Die Schüler verstanden unser „German English“ nicht, während wir unsere Probleme mit ihrem ghanaischen Akzent hatten. So kam es manchmal vor, dass die Schüler die von uns gestellten Aufgaben ganz anders verstanden als wir uns die Übungen vorgestellt hatten. Als wir sie beispielsweise aufforderten, sich in Gruppenarbeit verschiedene Themen für das Jugendmagazin zu überlegen, wurden wir überrascht von fertigen Texten zu einem einzigen Thema.

Auch unsere Unterrichtsmethoden stießen schon mal auf Unverständnis. Als wir mit „Brainstorming“ und „Mindmaps“ Themen erarbeiten wollten, blickten wir in ratlose Gesichter. Das Schweigen der Schüler führten wir zunächst darauf zurück, dass sie keine Ideen zum Thema hatten. Dass sie unsere Unterrichtsmethoden schlichtweg noch nie angewendet hatten, wurde uns erst nach der Stunde klar.

Nach vielem beratschlagen und besprechen mit unserem Mentor Scheck läuft nun aber alles besser. Wir drücken uns so einfach und verständlich wie möglich aus, verzichten auf zu verwirrende Beispiele und Veranschaulichungen und lassen die Schüler unsere Erklärungen in eigenen Worten wiederholen.

Außerdem versuchen wir, die theoretischen Teile der Stunde so knapp wie möglich zu halten und statt dessen Texte zu schreiben. So auch in unserem letzten Workshop zu „Short Stories“. Nach kurzen Erklärungen zum Aufbau einer Kurzgeschichte gingen wir zum praktischen Schreiben über. Wir waren überrascht, wie die Workshopteilnehmer mit viel Eifer zu arbeiten begannen und sich eine angenehm ruhige Stimmung breit machte.

Nach diesen ersten kleinen Erfolgen sind wir nun zuversichtlich, dass auch die künftigen Workshops besser werden und wir hoffen, dass die Schüler und wir uns mit der Zeit aneinander gewöhnen.

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