Das lang ersehnte Journalismus-Seminar
Auf einmal war es so weit, der 15. Mai gekommen, der Tag unseres lang geplanten Journalismus-Seminars, das die, an unseren Magazin-Workshops teilnehmenden, Schulen zusammen bringen und eine Austauschmöglichkeit für unsere Schüler darstellen sollte. Auf dieses Seminar hatten Selina und ich (Johanna) lange hingearbeitet und auf der Fundraising-Website „Betterplace“ eine stolze Summe an Geld gesammelt.
Die fertig gedruckten Magazine, das Produkt unserer Arbeit, sind in letzter Minute geliefert worden, worüber Selina und ich uns gefreut haben, wie kleine Kinder über einen Schoko-Osterhasen. Genauso haben sich die Schüler gefreut und gestaunt, als wir sie nach ihrer Ankunft austeilten. Nach diversen Kennenlernspielchen, die alle zum Lachen gebracht haben und die zurückhaltende Stimmung der Schüler merklich auflockerte, hatten die Jungs und Mädchen in Gruppen Zeit, sich das Magazin anzugucken und Feedback bezüglich des Workshops und der Zeitschrift abzugeben.
Abends hat Jeremias Brunner, ein Freund von uns und Freiwilliger der Aufklärungsorganisation “No Yawa” in Accra, eine kleine Gesprächsrunde zu dem Thema Sexualkunde angeboten, da unsere Schüler mehrmals daran Interesse geäußert hatten und in Ghana eine hohe Jugendschwangerschaftsrate vorherrscht. Mithilfe verschiedener Spiele hat er die Teilnehmer an das Thema herangeführt und anschließend jede Menge Fragen beantwortet.
Bei einer kleinen Talent Night hatten die Schüler dann die Möglichkeit, ihre Gesangs- und Tanzkünste zu präsentieren, allerdings waren alle – inklusive uns – ziemlich erledigt und so ging es nicht mehr lange bevor alle in ihre Betten gefallen sind.
Das Programm des nächsten Tages begann nach dem Frühstück mit der Rede des eingeladenen Journalisten, Shark B, der hier in Ghana einen sehr guten Ruf genießt. Es war interessant, da er eine sehr gute und spannende Art zu reden hatte und die Schüler durch Fragen und Demonstrationen in seine Präsentation direkt involvierte.
Anschließend haben sich die Jungs und Mädchen der verschiedenen Schulen auf fünf sehr unterschiedliche Workshops verteilt, die wir Dank der AIM.-Mitarbeiter und anderer freiwilliger Helfer anbieten konnten. Zur Auswahl stand ein zweistündiger Tanz- und Trommelkurs mit Mitgliedern und dem Lehrer der AIM. Culture Group, das Einstudieren eines Liedes mit Lea Essers, einer AIM. Freiwilligen des Musik-Workshops und das Ausprobieren mit Kamera und Schauspiel mit Hannes Sternkiker, dem AIM. Freiwilligen des Film-Workshops. Außerdem stand Jeremias von “No Yawa” erneut zu dem Thema Aufklärung und Jugendschwangerschaft zur Verfügung und ein guter Freund aus Cape Coast, Brefo, hat mit einer Gruppe gemalt und gezeichnet. Ich war begeistert, wie konzentriert und enthusiastisch in den verschiedenen Gruppen gearbeitet wurde. Ich musste staunen, wie einzelne Schüler aus sich heraus gekommen sind und mit ganzem Herzen dabei waren. Es hat mich berührt, wie viel Spaß die Mädchen und Jungs hatten und ich war überwältigt, von der Qualität, die in zwei Stunden erreicht wurde. Auch die Leiter der einzelnen Workshops hatten großen Spaß, das hat man deutlich gesehen.
Nach dem Mittagessen ging das Seminar dann langsam zu Ende, wobei wir noch auf die Club-Shirts für alle Workshop-Mitglieder warten mussten. Als dann die T-Shirts endlich da waren, war die Aufregung natürlich groß und alle haben gedrängelt, bevor es im Bus zufrieden und glücklich nach Hause ging.
Alles in Allem würde ich sagen, dass das Programm ein voller Erfolg war und jeder der Schüler etwas mitgenommen hat, sei es ein neuer Freund/eine neue Freundin, eine neu entdeckte Begeisterung oder vielleicht der Wunsch, Journalist zu werden. Außerdem hatten wir alle, trotz kleinerer und größerer Probleme, sehr viel Spaß. Ich habe die zwei Tage mit unseren Schülern genossen und den Einen oder Anderen noch besser kennen gelernt.