Akwabaa in Ghana!
Am 1. September 2014 machten sich sechs Deutsche auf den Weg in das kleine Fischerdorf Komenda an der Küste Ghanas. Diese sechs Deutschen sind eine Praktikantin namens Janna, die sechs Monate in Ghana bleibt und fünf weltwärts- Freiwillige, die ein Jahr in Komenda verbringen: Selina, Johanna, Lea, Hannes und ich, Melli. Nach einer Nacht in Accra, wo wir von David und James, zwei Mitarbeitern von AIM. Ghana, abgeholt wurden fanden wir uns nach vier-stündiger Trotro Fahrt in Komenda ein. Zusammen bewohnen wir ein kleines Haus im Stadtteil Zongo und teilen uns jeweils zu zweit ein Zimmer. Die Zimmer sind also groß genug, dass zwei Menschen dort angemessen wohnen können. Außerdem haben wir eine kleine Küche, eine Sitztoilette und einen Duschraum. Meistens halten wir uns auf der Veranda auf, die für uns das Wohnzimmer geworden ist. Hier sitzen wir abends gerne zusammen und machen zusammen Musik, häkeln oder quatschen einfach. Neben vielen menschlichen Nachbarn haben wir auch viele tierische. Ziegen, Katzen und Schafe laufen öfter mal über den Hof und besuchen uns auch gerne mal. Wir wohnen nicht nur zu sechst sondern es gibt noch einen siebten Mitbewohner: Unsere Hündin Emma. Emma darf als einziges Tier offiziell auf die Veranda, da hier ihr Futternapf steht. Gerne schleichen sich aber auch Ziegen auf die Veranda und naschen von Emmas Futter. Als Wachhund taugt Emma aber gar nicht, deshalb müssen wir die eine oder andere Ziege regelmäßig von der Veranda scheuchen. Neben dem Haus findt man einen Hahn, wo wir morgens immer Wasser holen und eine große Tonne füllen, die 180l fassen kann. So eine Tonne reicht uns für einen Tag. Dabei benutzen wir das Wasser aus der Tonne zum duschen, abwaschen, putzen und spülen. Bei sechs Leuten ist das ganz schön sparsam.
In der ersten Woche, wurden wir dem Chief von Komenda vorgestellt. Der Chief ist sozusagen wie der König von Komenda und einigen umliegenden Dörfern. Er ist der demokratischen Regierung Ghanas untergeordnet und hat deutlich weniger Macht, als wärend der Kolonialzeit und davor, wo die Chiefs die Exekutive der Regierung waren. Dennoch hat er eine gewisse Einflusskraft, was bestimmte Entscheidungen angeht. Bei einer Audienz bei dem Chief ist es nicht erlaubt, direkt mit ihm zu sprechen, stattdessen spricht man zu einer „Kontaktperson“. Der Chief strahlt unheimlich viel Respekt aus, weshalb ich am Anfang recht eingeschüchtert war und Angst hatte etwas falsch zu machen, da der Chief mich auch aus seiner Region schicken dürfte, was ich natürlich auf keinen Fall möchte. Letztendlich hat der Chief sich aber als freundlicher aber forderndernder Mensch gezeigt. Er hat uns herzlich Willkommen geheißen und uns aufgefordert aus diesem Aufenthalt keinen Urlaub zu machen, sondern etwas zu tun, das der Kommune weiterhelfen kann und eine bleibende Wirkung hat. Das ist eine große Aufgabe, die der Chief uns aufgetragen hat, doch wir werden versuchen sie zu bewältigen. Vor zwei Wochen haben auch schon die Workshops begonnen. Zunächst müssen die Kinder sich an uns und wir uns an die Kinder gewöhnen, doch wir haben schon ein paar top secret Pläne, um das meiste aus dem Aufenthalt herauszuholen und nicht nur den Chief sondern auch oder vielleicht eher die Kinder positiv zu beeinflussen und ein für uns zufriedenstellendes Jahr und Projekt zu erleben.