Viel neues bei AIM
Liebe Bloggemeinde,
nach langer Zeit melde auch ich mich wieder zu Wort. Es gab viele Nachfragen nach einem Bericht des Project Directors – dem möchte ich nun nachkommen, und einem groben Gesamtüberblick über die Situation von AIM. in Ghana schildern.
Wie sicherlich schon bemerkt wurde, gibt es mittlerweile vier deutsche Praktikanten in Komenda, namentlich Janna, Milena, Tim und Franz. Die ersten Drei haben ihren Weg über das mittlerweile schon ein Jahr alte BMZ-Programm ‘Weltwärts’ zu AIM. gefunden, und bleiben 6 bzw 12 Monate in Komenda. Franz hingegen ist ein Sozialmanagementstudent und absolviert sein Praxissemester im Ausland bei AIM., ebenfalls für 6 Monate.
Jeder verfolgt als Hauptaufgabe sein eigenes Projekt für AIM., ausgerichtet nach den allgemeinen Zielen der Organisation, dem Bedarf in der Gemeinde und den individuellen Fähigkeiten und Interessen der Volontäre. So ist Janna für die inhaltliche und künstlerische Gestaltung eines neu zu gründenen Jugendmagazin des AIM. Jugendclubs zuständig, wobei sie sich auch um finanzielle Aspekte kümmert. Milena widmet sich der Musik und organisiert Gesangsworkshops und das Lernen von Instrumenten, wobei am Ende eine komplette CD aufgenommen wird, partnerschaftlich mit der AIM. Jugend in Ghana und in Deutschland. Tim plant gemeinsam mit zwei weiteren NGOs ein Umwelt- und Toiletenprojekt, mit dem die Strände in Komenda, Elmina und Cape Coast gesäubert werden sollen und damit die gesundheitliche Situation der Bevölkerung verbessert wird. Franz Hauptaufgabe ist die Finanzierung des einzurichtenden Komenda Beach Cafe, ein Internet Cafe, welches gleichzeitig ein Business sowie ein Community Learning Centre ist. Schüler, Jugendliche, Lehrer und alle Interessierten können hier kostenlos bis kostengünstig Computer und Business Unterricht bekommen.
Neben den Volontären gibt es mittlereile auch mehr ghanaische Mitarbeiter, die größtenteils ebenso ehrenamtlich arbeiten. In den letzten Monaten neu ins Team gestossen sind: David als Projektassistent, Francis als Jugendclubleiter in Komenda, Michael als Jugendclubleiter in Ayensudo, Cosmos als IT-Spezialist, Godwin als Sprachlehrer und Kojo Okyere als Projektkoordinator. Auch die altbewährten Gesichter sind weiterhin dabei: Kojo Mbir als Vereinsvorsitzender, Solomon als Projektmanager, Charles as Financial Controller, Ben als Bauexperte, Theo als Jugendberater, Ekow als Publicity Manager und Mr. Awortwe als Rechtberater.
Auf unserer Website www.aim-ev.org ist von jedem Mitarbeiter eine kurze Beschreibung sowie ein Bild zu finden.
Neben den Projekten den Volontäre verfolgen wir weiterhin unser Hauptziel – den Bau des AIM. Ausbildungszentrums. Von der reinen Computerschule sind wir aufgrund der intensive Gespräche mit unseren ghanaischen Partnern, Umfragen unter Schülern und Nachforschungen bei der Jugend in Komenda abgewichen. Das neue Ausbildungszentrum umfasst grob folgende Unterrichtseinheiten: IT, Business, Marketing, Projektmanagement, Sponsoring, Umwelt und Öko-Tourismus. Im Jahr 2008 konnten wir das Fundament vollständig abschließen (siehe Blog-Berichte von April 2008). Für das Jahr 2009 haben wir vor, die Mauern des Gebäudes zu ziehen, um im Jahr 2010 das Dach des Geäudes abzuschließen, was den kostenintensivsten Punkt für den Bau darstellt.
Weiterhin ist der Jugendclub eine feste Institution in der AIM. Organisation. Neben dem Jugendclub in Deutschland in Freiburg, haben wir in Ayensudo und Komenda in Ghana zwei Jugendclubs aufgebaut. Derzeit sind wir in der Vorbereitung für die Eröffnung eines Jugendclubs in Dutch Komenda, einem Nachbarort von Komenda. Feste Aktiviäten der Jugendclubs in Ghana sind die Culture Group, Music Group, Sport und Spiele, Bildungsworkshops sowie Clean-Up Kampagnen. Ebenso werden die Jugendclubmitglieder in die Planung und Organisation der einzelnen Projekte integriert, um sie so früh wie möglich für gesellschaftliche Themen zu sensibilisieren.
Zusätzlich zu den beschriebenen Projekten hat sich AIM. in die Verpflichtung genommen, ein Thema in Ghana und Komenda / Dutch Komenda anzusprechen, was bislang noch zu sehr verschwiegen wird – der Kinderhandel. Nach intensiven Recherchen konnte festgestellt werden, dass viele Eltern in Komenda und Dutch Komenda ihre Kinder weggeben müssen, weil sie aufgrund von Armut selbst nicht mehr für sie sorgen können. Die Kindern (im Alter zwischen 4 und 16 Jahren) kommen zu sogenannten Aufpassern in anderen Regionen von Ghana oder sogar in Nachbarländern, wo sie körperlich schwere Arbeit verrichten müssen und gesundheitlich stark strapaziert werden. Teilweise werden Mädchen zum Arbeiten in die Gro?- und Touristenstädte gebracht, wo sie in der Kinderprositution enden. Oftmals kehren Kindern von dieser Tortur nicht zurück.
AIM. möchte dieses Problem in Ghana ansprechen und an der Wurzel anpacken. Eltern und Kindern soll geholfen werden, noch bevor Kinder weggegeben werden können, d.h. unter anderem materielle Unterstützung für die betroffenen Familien, Eingliederung von Kindern in staatliche Schulen oder das Lernen von Handwerken. Dies ist nur ein Teil der geplanten Aktivitäten. Das Projekt ist auf eine Zeitdauer von mindestens 18 Monaten angelegt, wobei besonders auf die Nachhaltigkeit des Projektes wert gelegt wird.
Wie bereits erwähnt, hängt dies in Zusammenhang mit dem intensiven Kontakt, den wir mit der Bevölkerung pflegen. Uns ist es wichtig, dass nicht wir entscheiden, was AIM. macht, sondern das die Bevölkerung uns zeigt, was gemacht werden muss. Anschlie?end wird dann darüber entschieden, inwiefern die Bevölkerung bestmöglich in das jeweile Projekt involviert werden kann. Nur so können wir eine Nachhaltigkeit unserer Projekte garantieren. Als Endziel (und das stimmt mit dem Ziel des Ausbildungszentrums überein) soll die Bevölkerung dazu befähigt werden, ihre Probleme unabhängig von auswärtigen Fachkräften zu bewältigen.
In Kürze wird sich aus diesem Grund auch die Blogpräsenz von AIM. auf africahelp.org verändern, so das Ihr, liebe Leser, besser nachverfolgen könnt, was wir in Ghana mit Euren Spenden machen.
An dieser Stelle möchte und muss ich darauf hinweisen, dass AIM. ganz aktuell auf Eure Unterstützung angewiesen ist. Die weltweite Finanzkrise macht sich auch in Ghana bemerkbar, und ein Rückgang an Spenden in Deutschland und in Ghana ist zu beobachten. Um unsere Projekte und unsere Organisation erfolgreich fortführen zu können, benötigen wir eure finanzielle Unterstützung. Bitte spendet noch heute, damit AIM. in Ghana auch morgen noch nachhaltig weiter arbeiten kann.
Vielen Dank aus Ghana,
Euer Jörn Preuß
AIM. Project Director
Für Rückfragen zu allen Projekten oder unsere Ogranisation betreffend stehe ich gerne zur Verfügung. Kontakt unter joern.preuss[at]aim-ev.org