Die Zeit vergeht wie im Flug

Die Zeit vergeht wie im Flug

Mit Riesenschritten näherte sich das Ende des ersten Terms, welches nach etwas mehr als zwei Monaten eine längere Pause markiert. Für sechs Wochen werden nun die Workshops pausieren, um den Schülern Freiraum zur Vorbereitung ihrer Examen und natürlich wohlverdienten Ferien zu lassen. Zeit also den ersten Term Revue passieren zu lassen und auf spannende Projekte zu forcieren, die für mich in nächster Zeit anstehen. Unser Unterricht scheint Wirkung zu zeigen. Dies wird insbesondere bei der Analyse von Filmszenen aus berühmten Spielfilmen deutlich, bei denen die Kinder schon detailliert und tiefgehend die verschiedenen Kameraeinstellungen, sowie ihre Wirkung und Emotionen erläutern können. Über die Workshop-Freie Zeit hinweg, besteht nun für die Kids die (Haus-)Aufgabe darin, ein eigenes Script zu verfassen, woraus wir nach Möglichkeit ein Drehbuch für einen Kurzfilm zusammenstellen werden. Die Hoffnung ist groß, im Januar bereits mit der Planung und Umsetzung dieses Kurzfilms zu beginnen.

Doch auch die Workshop freie Zeit wird mir genügend Aktivitäten bieten, sodass keine Langeweile aufzukommen vermag. So besteht für mich nun Zeit und Raum ein persönliches Projekt zu realisieren: eine Dokumentation über Ghanas Energie-System und den Plan Aims, Solar-Panels auf dem Training Center zu installieren, um in Zukunft unabhängig von den wiederholt auftretenden Stromausfällen zu sein, die wir, mal länger mal kürzer, alle paar Tage erleben. Während für die meisten Menschen Komendas ein Stromausfall kein Hemmnis in der Ausführung ihrer Arbeit darstellt – so arbeiten z.B. viele Schneider nach wie vor mit hand- bzw. fußbetriebenen Maschinen –, kommen die Tätigkeiten im Aim Training Center, wie auch unsere zum erliegen. Ist der Strom einmal weg und auch der Akku unserer Laptops verbraucht, stellt dies ein großes Hindernis dar, für Aim Blogeinträge zu verfassen, den Unterricht vorzubereiten, oder Recherche für eine Dokumentation durchzuführen, denn auch das Internet verabschiedet sich in solchen Fällen gewöhnlich. Hierbei sei jedoch angemerkt, dass das Internet ansonsten in außerordentlich gutem Maße seinen Dienst tut. Für 20 Cedi (umgerechnet 4,70 Euro) bekommt man 1 GB Datenvolumen, welches man sich auf das Handy lädt (oftmals gesellt sich dazu ein Bonus eines weiteren Gigabytes) und mit dem sich vortrefflich im Internet surfen und über Whatts App telefonieren lässt.

Während sich im Dezember Interviews und Drehtage für die Dokumentation auf Komenda beschränken, wird es Anfang Januar auch auf weitere Reisen, u.a. in die Volta-Region und seine riesigen Staudämme gehen, von denen es dann noch zu berichten gilt. Nun sind erst einmal die Wahlen abzuwarten, die gerade, während ich diesen Artikel schreibe, stattfinden. Zwar erlebe ich Ghana tagtäglich als sehr friedliebendes Land, in dem sich für mich nur schwer vorstellbar politische Unruhen entzünden können, doch wurden wir, zumindest für den Tag der Wahlen, von Aim gebeten in der geschützten Umgebung unseres Hauses zu verweilen. So seien kleinere gewalttätige Ausbrüche vor Wahllokalen, durchaus schon vorgekommen. Die Grundfesten der ghanaischen Demokratie, wurden jedoch in der jüngeren Vergangenheit (seit Anfang des neuen Jahrtausends) nicht erschüttert.

Zum Schluss bleiben noch sommerliche Nikolaus Grüße zu wünschen:

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