„Das Volumen ist schon fast perfekt“
Nach einer langen, sehr heftigen Malaria gibt es nach einer eineinhalbwöchigen Pause wieder Neuigkeiten von den beiden Gesangsgruppen aus Komenda und Ayensudo.
Seit kurzer Zeit benutzen wir nun auch den Computer und kleine Musikboxen, damit wir spezielle Songs für die geplante CD üben können.
Es hat sich auch bewährt, ein paar „Hits“ zu Beginn abzuspielen und dazu im Takt Aufwärme-und Tanzübungen zu machen.
Im Komenda-Youthclub kam Jörn, der Projektleiter, letzte Woche zu Besuch, um Teile unseres Workshops zu filmen. Dazu haben wir spontan eine Mini-Choreographie einstudiert. An dem Tag haben sich die Jugendlichen besonders ins Zeug gelegt. Schließlich geht das Filmmaterial an den Jugendclub nach Deutschland, damit die Clubmitglieder dort auch mal einen kleinen Einblick in unsere Arbeit bekommen.
In unserem neuen Jugendclub in Ayensudo sind die Jugendlichen um einiges engagierter und respektvoller als die in Komenda. Das merkt man schon daran, dass ich immer pünktlich von 4-5 Kindern vom Taxi abgeholt werde und sie mir sofort mein Gepäck (Gitarre, Liederbücher, Boxen, Laptop etc.) abnehmen. Wenn ich dann im Klassenzimmer ankomme, stehen alle erstmal auf und wünschen mir einen guten Nachmittag. (Das ist hier das normale Verhalten der Jugendlichen gegenüber einem Lehrer oder einer anderen Autoritätsperson).
Es könnte daran liegen, dass auch immer Michael, Leader des Jugendclubs und Lehrer an der Schule, anwesend ist. Er schreitet aber generell nur ein, wenn ich ihn darum bitte, etwas auf Fante zu übersetzen. Denn manchmal habe ich das Gefühl, dass die Kinder mich nicht ganz verstanden haben.
In Ayensudo gibt es auch immer Freiwillige, wenn es darum geht, dass jemand alleine vorsingen soll. Als ich ihnen die Aufgabe gebe, sich Tanzschritte für einen Song auszudenken, kommen sofort eigene Ideen, die wir sofort umsetzen.
Nach fast zwei Stunden will ich gehen, werde aber noch um einen letzten Song gebeten. Alle geben ihr Bestes! Für eine zweite „Zugabe“ bin ich dann aber wirklich zu müde und vertröste sie auf nächste Woche. Es waren wieder fast 30 Jugendliche da. Das ist um einiges anstrengender, als wenn es nur 10 sind. Dafür kommt aber viel mehr bei raus und das Volumen ist schon fast perfekt.
Letztes Wochenende habe ich das erste Mal vier Jugendliche mitgenommen ins Aufnahmestudio. Zwei aus Komenda, zwei aus Ayensudo. Dorothee, Catherine, James und Isaac waren alle pünktlich und motiviert vor Ort. Und das um 6:30 in der Frühe. Man hat gemerkt, dass sie sich überwinden mussten, alleine vor den anderen ins Mikro zu singen, aber sie haben alle ihr bestes gegeben. Vor allem die Mädels konnten gesanglich überzeugen. Dafür durften die Jungs dann mehr Text sprechen für unseren neuen Werbejingle fürs Radio, den ich vor einigen Wochen produziert habe. Nach den erfolgreichen Aufnahmen vom Jingle und dem Song „get up“ sind wir noch für eine Stunde durch Cape Coast geschlendert und haben Kekse gegessen. Danach habe ich vier glückliche Gesichter ins Trotro gesetzt für die Heimfahrt und bin selber noch ins Internet gegangen um zu arbeiten.
Vorraussichtlich findet übernächstes Wochenende das große Treffen mit „Blakk Rasta“ statt. Mit Solomon, unserem Projectmanager, werde ich nach Accra fahren, um ihn für unser CD-Projekt zu gewinnen. Davor steht aber erstmal noch viel Arbeit und Vorbereitung an.
Eure Milena
AIM. weltwaerts – Praktikantin
Komenda, Ghana