Bruni-Coco in Komenda

Bruni-Coco in Komenda

Hallo liebe Freunde, Bekannte und Leute die es interessiert, es wird mal Zeit Bescheid zu sagen, dass ich noch lebe. Ich hoffe, ihr habt euch Sorgen gemacht.

 

Inzwischen bin ich gut in Komenda, Ghana angekommen und geniesse meine 3 Wochen sogenannte Eingewöhnungszeit, was hier auch ganz gut geht. Palmen in der Ferne und leises Meeresrauschen in der Ferne vermitteln einem immer so ein Urlaubsfeeling. Meine richtige Arbeit beginnt erst am 20.9, ich kann euch also immer noch nicht sagen, was genau ich hier mache.

 

Komenda selbst ist ein kleines (?) Fischerdorf an der Küste von Ghana westlich und 30 km von Cape Coast entfernt. Ich habe mehrere Leute gefragt, aber niemand konnte mir eine genaue Anzahl der Einwohner nennen, Schätzungen schwankten immer zwischen 5.000 – 30.000 Einwohnern. Okay. Ich schätze mal je nach Saison und Einzugsgebiet, frag aber nicht nochmal.

 

Ansonsten herrscht hier ein geschäftiges Treiben und es ist immer was los, denn das Leben spielt sich auf der Strasse ab wie man so schön sagt.

 

Gestern habe ich bei einem Schneider eine Hose und ein Tshirt in Auftrag geben lassen, was mich schonmal weniger touristisch aussehen lassen wird, hoffe ich, denn die Aufmerksamkeit, die man hier bekommt, ist schon gewöhnungsbedürftig. Man wird alles zwischen argwöhnisch und freundlich angeguckt, aber auf jeden Fall immer angeguckt. Insbesondere Kinder sind sehr neugierig und vorlaut. Meistens rufen sie einem einen, wahrscheinlich in der Schule gelernten, Liedtextspruch zu; “Bruni-Coco how are you? I am fine, thank you!” oder einfach nur “Bruni!” was auf Fanti so viel heisst wie Weisser. Ich höre diesen Satz und dieses Wort mindestens ein dutzend mal am Tag an mich gerichtet, was ein bisschen ermüdend wird. Deswegen habe ich gelernt, was Schwarz heisst und rufe einfach “Bibini” zurück, was mittlerweile auch ermüdend wird.

 

Ich und die anderen Freiwilligen wohnen in einem Haus in einem ruhigerem, etwas abgelegenerem Viertel, quasi dem dörflichen Teil des Dorfes. Genau wie im Stadtkern laufen hier Ziegen (aww!), Hunde (aww!), Küken (aww!) und Hühner (hrmpf.) frei herum. Letzteres bedeutet, dass es auch Hähne gibt und die fangen ja wirklich um 5 Uhr morgens an zu krähen, hahahahahaha. Zum Glück besitze ich Ohropax (shoutout) die mich noch zweidrei Stunden länger schlafen lassen bis dann nicht nur die Hähne krähen, sondern auch die Nachbarskinder. Insgesamt stehe ich also jeden Tag ziemlich früh auf obwohl es nichts zu tun gibt. Ziemlich crazy, ich weiss, aber dafür wird es dank Äquatornähe auch um 7 Uhr abends stockdunkel.

 

Insgesamt fühle ich mich schon recht wohl, aber ein bisschen zu sehr an die Hand genommen. Vom kalten Wasser kann hier nicht die Rede sein. Warte gespannt auf mein erstes Malaria.

 

Nur das Internet ist hier so ne Sache, hier ist es nämlich üblich für sehr wenig Geld wenige mb zu kaufen. Sogenannte micropayments machen in ärmeren, pardon, Ländern des globalen Südens mehr Sinn, schätze ich. Sehr ungewohnt für uns alle (mein eigener Kulturschock sozusagen). Daher schaffen wir uns vielleicht einen Router mit unbegrenzt Internet an, für Blog-Einträge, Konzeptplanungen und, äh, so….

 

Ich hoffe euch gehts Allen gut, freue mich über jede Email, Nachricht, Rauchzeichen.

 

Liebe liebe Grüsse,

 

Lois

 

PS: Ich vergaß zu erwähnen, seit gestern haben wir einen Welpen (AAAWWW) von einem unserer Vorgesetzten bekommen um den ein anderer Freiwilliger und ich mich kümmern werden. Faktye der Name, Glaube auf Fanti. Den Süssen will ich euch nicht vorenthalten, dafür ein Foto im Anhang, (der Hund ist auch mit drauf, höhö).

 

Anmerkung: James der Office Keeper rechts von mir dachte er solle nicht mit aufs Foto, Wiebke die Fotografin dachte das Gegenteil. Jetzt ist James nur zur Hälfte drauf, ups.

 

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