Die Neuen sind da

Die Neuen sind da

Am 6. September sind fünf neue Freiwillige in Komenda eingetroffen. Unterstütz vom ,,weltwärts“-Programm des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklungshilfe werden sie ein Jahr lang in Ghana leben und arbeiten. Jeder der jungen Menschen wird einen Workshop für Jugendliche in der KEEA-Region leiten. An dieser Stelle stellen sich die Volontäre vor.

Johannes Jojo Herden (20): Zuständig bin ich hier zusammen mit Kathrin für den Filmworkshop, sowie einen Theater-Workshop. Außerdem ist ein drittes Projekt der Aufbau eines Erste-Hilfe-Kurses für Schüler sowie Lehrer. Zusammen mit Felix, dem Zeitungs-Freiwilligen lebe ich in einem kleinen Bungalow in Ayensudo, ein Dorf in der Nähe von Komenda, auf das die AIM.-Projekte ausgeweitet wurden. Demnach werden meine Projekte auch an Schulen hier in Ayensudo stattfinden.

Ayensudo ist etwas kleiner als Komenda, aber die Menschen sind um einiges herzlicher. Trotz gewöhnungsbedürftiger Toilettensituation gefällt es mir hier inzwischen um einiges besser als in Komenda. Ich freue mich auf erlebniss- und lehrreiche kommende Monate.

 

Julica Dotter (25): Ich werde in meinem Jahr in Komenda unter anderem einen Theaterworkshop an einer Senior Highschool durchführen.
Sobald es einen Raum gibt und sich zu der bereits vorhandenen Handnähmaschine noch weitere gesellt haben, kommt noch ein Nähworkshop hinzu, in dem wir Plastikbeutel verwerten und daraus Taschen und ähnliches herstellen. Außerdem werde ich wöchentliche Treffen für Jugendliche mit Sport und Spiel, sowie Umweltaktivitäten, wie zum Beispiel Clean up Kampagnen, organisieren.

Hier in Ghana fühle ich mich bislang sehr gut aufgenommen. Mir gefällt die gelebte Flexibilität, die meinem doch stärker als gedacht spürbaren Drang nach Struktur und Planung widerspricht und wenn man sich darauf einlässt vieles vereinfacht. Ich erlebe die Menschen hier meist sehr freundlich und interessiert. An Einschränkungen, insbesondere im Bezug auf Komfort habe ich mich sehr schnell gewöhnt und ich genieße meinen Aufenthalt hier.

David Kojo Adu-Appeagyei (18): Ich komme aus der Stadt Frankfurt am Main und bin nun in Komenda, Ghana. Cool !!

Ich bin bei der Organisation AIM zuständig für das Musikprojekt. Ich erarbeite mit den Kindern also keine Feuerkunststücke, was sogar für show-events doch auch von Bedeutung sein könnte. Sondern ich erarbeite Musikstücke, im Moment geht es noch eher darum Lieder zu singen und vielleicht ein paar Sachen auf der Gitarre beizubringen, jedoch je nach Interessenslage würde ich das jeweils gewünschte Gebiet ausbauen zu einem Chor, einer Art Band, begleitete Tanzchoreographien, Theater mit integrierter Musik, etc. Dies sind grob meine Vorstellungen für das Projekt in der Zukunft. Komenda und Ghana und dat janze Pii-Paa-Poo gefällt mir übrigens auch super gut !!! Ich glaube ich fühle mich hier mehr zu Hause als beispielsweise in Lettland.

 

Kathrin Adam (18): Ich leite einen Filmworkshop an einer Junior High School in Komenda. Zweimal die Woche erarbeite ich zusammen mit den Jugendlichen praktisches Wissen rund um das Medium Film. Angefangen von der Arbeit mit Kamera, Ton, über Drehbuchentwicklung und Schnitt bis hin zum eigenen Filmprojekt. Dabei ist es wichtig, die Jugendlichen kontinuierlich mit einzubeziehen, ihnen eigene praktische Erfahrungen mit dem Bereich Film/Medien zu ermöglichen und sie zur Realisierung von eigenen Projekten zu befähigen.

Die Jungen und Mädchen zwischen 13 und 16 Jahren sind dabei bisher absolut motiviert und zeigen großes Interesse sowohl an der Arbeit vor als auch hinter der Kamera. Für mich als Freiwillige ist es wichtig zu wissen, was die Jugendlichen bewegt und welche Themen sie gerne filmisch umsetzen möchten und sie dabei bestmöglich zu unterstützen. Langfristiges Ziel der Medienarbeit von AIM in Komenda ist es, die Jugendlichen dazu zu befähigen, Filmprojekte auch ohne fremde Hilfe zu realisieren. Zusammen mit dem AIM Film-Voluntär in Ayensudo, Johannes Herden leite ich an der dortigen Junior High School einen Theaterworkshop, der dort von AIM erstmalig angeboten wird. Unsere Zusammenarbeit, gerade was allgemeine Projekte von AIM, wie etwa eine Dokumentation oder ein schulexterner Schnittworkshop, ist ein wesentlicher Teil unserer Freiwilligenarbeit.

Das Leben in Ghana gestaltet sich, unter anderem dank meiner Mit-Freiwilligen, als äußerst vielseitig und interessant. Im Vergleich zu Deutschland ein Kulturschock im positiven Sinne. Dank der Einheimischen und der Mitarbeiter von AIM fühlte ich mich schnell zuhause, auch wenn hier die Uhren anders ticken als in Deutschland (im wahrsten Sinne des Wortes).

 

Felix Blatt (18): Ein Jahr lang werde ich zusammen mit ghanaischen Jugendlichen ein Magazin erarbeiten. In den letzten Wochen hat der erste Kontakt mit den Schülern stattgefunden. Die Verständigungs- und Kulturunterschiede können nicht darüber hinwegtäuschen, das die Schüler unheimlich am Projekt interessiert sind. Noch bevor wir wirklich losgelegt haben, erreichen mich schon viele gute Ideen für Artikel. Da ich 5 Senior High Schools betreue, wurde mir schon von vielen Seiten prophezeit das ich einiges zu tun haben werde. Daneben betreue ich auch den Blog und werde hier regelmäßig etwas veröffentlichen.

Privat erfreue ich mich an der Gastfreundschaft der Ghanaer, der Musik und Kunst und dem einfach absolut konträren Lebensstil zu Deutschland. Zum Feierabend kurz ins Meer springen und in den Ferien mal eben in einen Nationalpark, das sind wohl die Vorzüge eines Freiwilligen hier. Mein Mitbewohner Jojo musste schon Katzensuppe probieren, mir ist das noch erspart geblieben.