Aktuelle Workshop-Projektberichte von 2012
Kurzbericht Erste Hilfe Kurse
Am Mittwoch, den 14. März, und Freitag, 16. März 2012, fanden in Komenda und Ayensudo zwei durch AIM. in Kooperation mit dem Ghana Health Service und dem Ghana Education Service organisierte Erste Hilfe Kurse für Junior High Schools statt.
Einer unserer Weltwärts-Voluntäre, Johannes Herden, arbeitete vor seinem Voluntärsjahr in Ghana in einem Krankenhaus in Stuttgart und hatte daher die Idee, neben seinen regulärem Projekt Film und Theater einen Erste Hilfe Kurs für Junior High Schools in KEEA anzubieten.
Das Konzept der Kurse besteht daraus, eine Gruppe von Schulsanitätern in jeder Schule aufzubauen – so wie man es ja aus Schulen in Deutschland kennt. Diese Gruppe soll in der Lage sein, sowohl innerhalb der Schule als auch außerhalb im Leben in der Dorfgemeinschaft, Notfälle, Verletzungen und Erkrankungen angemessen zu behandeln, bevor man die betroffene Person ins Krankenhaus bringt. So kamen jeweils von jeder Schule fünf Schüler und ein Lehrer.
Johannes Herden und Madame Mariato Seidu, die District Chief Krankenschwester vom Ghana Health Service, thematisierten sowohl praktisch als auch theoretisch die Grundlagen der Ersten Hilfe. Es wurden Druckverbände gewickelt, die stabile Seitenlage angewendet und sogar improvisiert mit Kissen die Herz-Lungen-Wiederbelebung ausprobiert.
Da das Interesse sehr groß war und der Kurs in beiden Orten, Ayensudo und Komenda, guten Anklang gefunden hat, sind nun weitere Kurse geplant, um letztendlich im gesamten KEEA District praktisches Erste Hilfe Wissen anzubieten.
Filmworkshop Ayensudo
Der AIM Filmworshop in Komenda und Ayensudo wird derzeit von den beiden weltwärts-Volontären Kathrin Adam und Johannes Herden organisiert.
Zurzeit laufen die Workshops überwiegend an Junior High Schools in Komenda und Ayensudo, parallel sind wir gerade dabei, eine externe Filmgruppe aufzubauen. Ziel hierbei ist es vor allem, den Filmworkshop nachhaltig zu gestalten, sodass es in Zukunft auch ohne deutsche Volontäre funktioniert.
Der AIM Filmworkshop und unsere Filmprojekte haben verschiedene ziele:
Zum Einen geht es für die Jugendlichen darum, sich darüber klar zu werden, welchen Einfluss (sowohl positiv als auch negativ) das Medium Film haben kann. Filmen und Filme machen heißt auch immer, etwas zu transportieren und zu vermitteln, ob es nun um das alltägliche Leben geht, um Geschichten, die man erzählen möchte oder um eine kritische Stellungnahme zu einem bestimmten Thema.
Eines der Hauptziele des Workshops ist es deshalb, sowohl theoretische, aber vor allem praktiche Kenntnisse zu vermitteln, wenn es um den Einsatz des Mediums „Film“ geht. Wie baue ich mir ein Drehbuch? Was brauche ich an Material für meinen Dokumentarfilm? Wie nutze ich Kamera und Ton sinnvoll?
In Ayensudo haben die Jugendlichen ihre erste Dokumentation über ihre Schule fertig gestellt. Momentan ist ein Musikvideo zusammen mit dem AIM Musikworkshop in Arbeit. Bis hierfür der Sound aufgenommen wird, machen die Jugendlichen im Fimworkshop kleine Videos über soziale Problematiken. Letzte Woche machten die Kinder verschiedene Interviews und befragten die Bewohner von Ayensudo zu den gestiegenen Öl- und Nahrungsmittelpreisen. In Zukunft sind noch mehr solcher Projekte geplant, unter anderem mit den Thematiken der Millenium-Entwicklungsziele der Vereinten Nationen.
In einem Projekt wird es zum Beispiel darum gehen, Menschen hier in Ghana Fragen über Deutschland stellen zu lassen und auf deutschen Straßen nach Antworten zu suchen und umgekehrt.
In Komenda beschäftigen sich die Jugendlichen zurzeit mit ihren eigenen Geschichten. Sie stellen sich Fragen wie: Worüber will ich einen Film machen? Was beschäftigt mich und was prägt mich? Was möchte ich der Welt von mir und meinem Leben zeigen? Was sind meine Ziele und was habe ich zu sagen?
Außerdem ist in Komenda eine eigenständige Filmgruppe im Aufbau. Hier treffen wir uns außerhalb der Schule (auch mit älteren Schülern, die nicht mehr an der Junior High School sind) und diskutieren neue Projekte und Filmideen
Filmemachen in Komenda und Ayensudo heißt für die Jugendichen kreativ sein und diskutieren. Es heißt, sich darüber klar zu werden, was sie ausdrücken möchten. Und es heißt außerdem Spaß haben.
Musikworkshop
Mein Projekt an zwei verschiedenen Schulen ist der Musikworkshop. Wir haben feste Termine, an denen wir uns an den zwei Schulen treffen. Der Workshop geht theoretisch 1h lang. Während dieser Zeit mache ich mit den Kindern Musik und Tanz und Theater.
In Komenda ist der Workshop auf folgendem Standpunkt:
Der Musik- und der Theaterworkshop in Komenda arbeiten an einem gemeinsamen Projekt. Die ist ein Musical. In diesem wird viel Tanz (weil dafür die Begeisterung sehr groß ist) vorkommen, und die Geschichte ist noch nicht hundertprozentig ausgearbeitet, da die Idee ist, das Stück der Improvisation und den Ideen der Spielenden anzupassen, bzw. dieses danach zu schmücken.
Die Theatergruppe ist, nachdem wir einige Übungen zu Theaterspiel, Improvisation, Sprechen und vor Publikum spielen durchgeführt haben, dabei Salsa einzustudieren, da dies einer der Tänze sein soll.
Die Musikgruppe hat bisher eher Gesangsübungen gemacht, da sie auf eine bestimmte, charakterisierende, unterzeichnende Art, das Geschehen untermalen soll. Jedoch wird auch sie so bald wie möglich mit einem anderen Tanz (eine Art Crossover) beginnen.
In Ayensudo ist der Workshop auf folgendem Stand:
In Ayensudo kreieren der Musik- und der Filmworkshop ein Musikvideo. Die Themen, und die Story wurde von den Teilnehmern entwichelt. Das Lied dazu wurde von den zwei Freiwilligen bei fanworksstudios komponiert und aufgenommen. Die Gesangs und Rap parts sollen jedoch die Teilneher, bzw. gruppen aus den Teilnehmern übernehmen. Mit den Aufnahmen wird bald begonnen, so dass danach der Film möglichst bald gedreht werden kann.
In fanworks-studios (homestudio, das ich eröffnet habe, um den Leuten, die tracks aufnehmen oder bearbeiten wollen, die Möglichkeit kostenlos zu bieten) gibt es zurzeit einiges an Aufträgen. Abgesehen von den einzelnen Aufträgen soll das Studio vergrößert werden und mehr zu einem Studio werden, das auch auf lange Sicht hin einen positiven weiteren Effekt auf AIM haben (finanziell, als auch begeisterten Nachwuchstechnisch) kann.
Außerdem besteht dann die Möglichkeit gitarren unterricht zu geben und eine Band zu gründen. Daran wird noch gearbeitet, wie mit generell der Stadthalle.
Neben alledem unterrichte ich noch Salsa in sacrobosco. Da sind auch viele Freiwillige dabei, aber nicht nur. Wer immer interesse hat, kann kostenlos jederzeit einsteigen.
Theaterworkshop
Im Herbst 2011 haben jeweils zwei Volontäre in Komenda und Ayensudo einen Theaterworkshop gestartet. Dabei geht es darum die Grundlagen des Theaterspiels und insbesondere des Improvisationstheaters kennenzulernen. Theater bietet eine gute Möglichkeit, Gefühle auszudrücken, in unterschiedliche Rollen zu schlüpfen und somit die eigene Perspektive zu erweitern und einiges über sich selbst zu erfahren. Außerdem sind Kreativität, Spontanität und Phantasie Eigenschaften, die in den Workshops angeregt und gelernt werden.
Den Abschluss des Workshops soll eine Aufführung bilden, in dem die SchülerInnen zeigen können, was sie gelernt haben. In Ayensudo wird das in Form eines Theaterstücks und in Komenda in Kooperation mit dem Musikworkshop ein Musical sein.
Umweltworkshop
Eines der Probleme in Komenda ist Umweltverschmutzung und mangelndes Umweltbewusstsein. Es gibt kein Müllentsorgungssystem, weshalb sich der Müll anhäuft oder verbrannt wird, was giftigen Rauch verursacht. Das AIM. Umweltprojekt möchte dazu beitragen, dieses Problem zu lösen, indem das Umweltbewusstsein der Bevölkerung gestärkt und die Bedeutung von Recycling den Jugendlichen näher gebracht wird. Um dies zu verwirklichen finden regelmäßige Clean-up Kampagnen in der Stadt und am Strand statt. Ein weiterer Ansatz um Umweltbewusstsein zu entwickeln ist die Wiederverwendung von Plastik, was im Nähworkshop direkt verwirklicht wird. Für die Zukunft ist auch eine Zusammenarbeit mit der Plastik-Recycling Firma Cyclos, die ihren Sitz in der Nähe von Komenda hat.
Ein weiteres Thema des Umweltworkshops ist die attraktive Gestaltung der Umgebung. Die Jugendlichen kümmern sich um das Land um das AIM. Training Centre und verrichten dort Gartenarbeiten. Nachdem der Untergrund vorbereitet ist werden sie Gras, Bäume, Blumen und Gemüse pflanzen und das Land so gestalten, dass es zu einem Ort wird, an dem man sich treffen und gemeinsam Aktivitäten durchführen kann.
Nähworkshop
Innerhalb des AIM. Umweltprojektes entstand die Idee, einen Nähworkshopanzubieten, in dem insbesondere Plastikbeutel benutzt werden, um neue Produkte herzustellen. 2010 startete eine Gruppe Jugendlicher von Hand und mit einer Handnähmaschine, Stofftiere, die mit schwarzen Plastiktüten gefüllt sind und verschiedene Arten von Taschen aus den Plastiksagets, in denen hier Wasser verkauft wird, zu nähen. In Kombination mit Stoffresten, die von den Näherinnen zur Verfügung gestellt werden, entstehen daraus Handytaschen, Schultaschen, Mäppchen, Kosmetikbeutel, Geldbeutel, und Hüte.
Da das AIM. Training Centre bald benutzbar ist, wird der Nähworkshop dort einziehen, was einer größeren Anzahl Jugendlicher ermöglichen wird daran teilzunehmen. Die Produkte, welche die Jugendlichen dort herstellen, werden dann verkauft.
Ziel des Nähworkshops ist neben dem erlernen von handwerklichen Fähigkeiten, das Umweltbewusstsein sowohl der TeilnehmerInnen, als auch in der Gemeinde zu stärken und einen Beitrag zur Lösung des Müllproblems zu leisten.